Die eingeweihte Kunsthalle war einer der wenigen Museumsneubauten der DDR und dank der seit den Sechzigerjahren hier stattfindenden, Ost und West verbindenden Ostseebiennale eine Institution, abseits der drei Kunstmetropolen Leipzig, Dresden und Ost-Berlin. Hier herrscht eine gute Aura: Verständlicherweise sind die Rostocker von jeher stolz auf ihre Kunsthalle. Momentan sieht man im Obergeschoss die einsam-melancholischen Menschen, fröstelnden Szenen und Flächen Tim Eitels Vorschläge für Nachbilder, bis 8. Mit solcher Ostalgie spielt die Schau, unterläuft sie allerdings virtuos von Anfang an: Sie feiert stattdessen das Subversive, das Eigenständige, das Individuelle, das Rebellische und Widerständige in der DDR, ob nun auf privaten Dorffesten, Künstlerfeten, Turn- und Sportfesten, Modenschauen oder beim Vorbeidefilieren vor der Parteiführung am 1. Die Harald Hauswald Sex Und Saufen Petra Göllnitz hat in ihrer Auswahl überzeugend Bekanntes und Unbekanntes kombiniert, Fotografiestars wie Sibylle Bergemann, Ute und Werner Mahler oder Roger Melis mit zu Unrecht Vergessenen, eher Dokumentarisches mit künstlerisch Inszeniertem — der ganze Reichtum der DDR-Fotografie wird sichtbar, in unterschiedlichen Stimmungen, Orten, Techniken, Ideen. Partyfotos aus dem Osten hat man zwar schon oft in Ausstellungen gesehen, denn viele Künstler der DDR haben gerne Rummel und Rausch fotografiert. Hier werden solche Bilder aber erstmals thematisch in einer Art östlichem Bilderbogen vereint. So hängen Tina Baras zwischen und entstandene Bilder eines Punkkonzerts und eines Hochzeitsfests vor der Ausreise aus der DDR auf einem Berliner Hinterhof gegenüber von Gerhard Webers irrwitzigem Ballett der russischen Soldaten im Volkshaus Grimma, wo zum Jahrestag der Oktoberrevolution Sowjetsoldaten in Frauenröckchen tanzten. Bertram Kober fotografierte im Sommer einen inoffiziellen Kabarettauftritt, bei dem die FDJ in Blauhemd und Seppelhose durch den Kakao gezogen wurde. Überhaupt der DDR-Staat, der auf vielen Bildern auftaucht und ironisiert wird: ob der Propagandaspruch über den Köpfen des dörflichen Hochzeitsumzugs oder jene Aufnahmen vom Turn- und Sportfest in Leipzigbei dem Jens Rötzsch in Farbe riefenstahlhafte Choreografien durch Komik bricht. Der Reiz der Schau besteht in diesem Nebeneinander aller Generationen und Jahrzehnte, im schönsten Realismus und in vielen verschiedenen, originellen Bildsprachen: niedliche Tanzfeste in Kneipen aus den Fünfzigerjahren, coole Kunstperformances aus den Achtzigerjahren, Fasching in Jugendclubs, in Unis und im Rentnertreff der Dresdner Volkssolidarität, überbordende Wurstschrippenplatten beim Dorffest im Mansfelder Land, Sibylle Bergemanns Aufnahmen aus Clärchens Ballhaus vonPunks in Nordhausen und Berlin in den Achtzigerjahren bei Christiane Eisler, Gabriele Stötzers Horrorfete aus Erfurt mit heiter-düsteren Maskierungen, lustige Indianistikgruppen, die es überall gab, die Cancan-Tänzerinnen vor der Parteiführung während der Demonstration zum 1. Mai oder sogar Striptease-Auftritte im Rahmen einer offiziellen "Körperkultur"-Bewegung. Parodie und Exzess beleuchten sich in dieser Ausstellung gegenseitig, das Private und der öffentliche Raum, die Gesichter, Konturen, Bewegungen, rundum enthemmt. Und alles ständig befeuert vom allseits bereiten Suff, der hier grandiose, witzige oder bemitleidenswerte Aufführungen erlebt. Junge, Junge, was wurde doch damals gesoffen. Auch in dieser Hinsicht ist diese Ausstellung eine Zeitreise zwecks Erinnerung und Erkundung, in eine sehr lustige, sehr elegische Partyzone Ost, wo sich Ironie und Ernst erst betranken und dann heftig miteinander tanzten. Die Ausstellung in der Kunsthalle Rostock Harald Hauswald Sex Und Saufen bis zum 8. Hier können Sie interessante Artikel speichern, um sie später zu lesen und wiederzufinden. Sie haben bereits ein Konto? Hier anmelden.
So amüsierte sich Ost-Berlin in den Achtzigern
Süddeutsche Zeitung Moldt), ein Essay über»Sex und Saufen«. (Harald Hauswald), ein Beitrag zum Ver- gnügungspark Berliner Plänterwald (Liza. Candidi T. C.) und zum Zirkus in der. Die einfach Antwort lautete: Sex und Saufen – sehr viele lebten auch bekennt eben jener Fotograf Harald Hauswald, geboren in. Kleine FluchtenEs kam zu Schlägereien, fremde Fanblocks wurden gestürmt, die Auswärtsfahrten waren beliebte Möglichkeiten, gezielt gegenerische Fans und Ordnungskräfte anzugreifen und so auch dem DDR-Alltag zu entfliehen. Parteimitglieder zogen Gurken und pflanzten Tomaten. Was sich zwangsläufig in die Freizeitgestaltung und Vergnügungsarten widerspiegelte. Der rote Elvis, Dean Reed. Der Schriftzug auf dem Foto verwies, so weit Hauswald sich erinnern kann, auf den Möbelhandel der Konsumgenossenschaften. Heute ist der Park weitgehend verfallen.
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Harald Hauswald. Die einfach Antwort lautete: Sex und Saufen – sehr viele lebten auch bekennt eben jener Fotograf Harald Hauswald, geboren in. Sex. Hauswald lebt und arbeitet in Berlin. Moldt), ein Essay über»Sex und Saufen«. (Harald Hauswald), ein Beitrag zum Ver- gnügungspark Berliner Plänterwald (Liza. Punksein in der DDR. Harald Hauswald. Harald Hauswald, Faschingsfeier Husemannstraße, aus der Serie „Sex und Saufen“, Berlin, Prenzlauer Berg © Harald. Candidi T. C.) und zum Zirkus in der. Party totalitär. Fotoessay – Vergnügen in der DDR. Katharina Gajdukowa und Dirk Moldt.Wolfgang G. Ab widmete sie sich der Herstellung von Dokumentarfilmen und Video-Essays; folgten Arbeiten für verschiedene Fernsehproduktionen. Bereits ein Jahr nach seinem Abschluss und ersten Veröffentlichungen für verschiedene Magazine wurde ihm ein Publikationsverbot für alle journalistischen Medien der DDR erteilt. Als Bildautor hielt er zur DDR-Zeit insbesondere das Leben auf dem Land fest. In allen Ostberliner Stadtteilen gab es Kleingartenkolonien. Denn die Betreiber melden Insolvenz an. Darüber hinaus gab es Sendungen wie "Treff mit O. Nach der Grenzöffnung wurde sie Gründungsmitglied der Agentur Ostkreuz und fotografierte in den Folgejahren global Reportagen für renommierte Magazine. Studie zum Tempolimit Es könnte so einfach sein. In allen Ostberliner Stadtteilen gab es Kleingartenkolonien. Der Fotograf Harald Hauswald hat diese Zeit auf zahlreichen Bildern festgehalten. Nein, gemeint sind ausnahmsweise einmal nicht Staatssicherheit, Verrat und Unterwanderung — sondern zum Beispiel das staatliche Fernsehen der DDR. Schröter gilt als Wegbereiter der Farbfotografie in der DDR. Mit solcher Ostalgie spielt die Schau, unterläuft sie allerdings virtuos von Anfang an: Sie feiert stattdessen das Subversive, das Eigenständige, das Individuelle, das Rebellische und Widerständige in der DDR, ob nun auf privaten Dorffesten, Künstlerfeten, Turn- und Sportfesten, Modenschauen oder beim Vorbeidefilieren vor der Parteiführung am 1. Im März erwirbt das Land Berlin dann doch das Erbbaurecht der insolventen Spreepark GmbH. Hans Richard Edinger Lizenz. Nach seinem Tod in Berlin wurde Schirmers Werk in mehreren Einzelausstellungen präsentiert. Knutscherei auf dem Alex. Die rivalisierenden Clubs in Ost-Berlin waren der 1. Nach der Wende gründete sie die Fotoagentur transit in Leipzig und fotografiert seitdem journalistisch für Zeitschriften und Magazine, Unternehmen und staatliche Institutionen. Zustimmung verwalten. Und dass das Bedürfnis nach Geselligkeit und Ausschweifung beiderseits der Mauer auch in den vierzig Jahren der Teilung letztlich doch recht ähnlich war. FC Union und der BFC Dynamo. Er war Mitbegründer der Gruppe Jugendfoto der FDJ und arbeitete in der Zentralen Kommission für Photographie des Kulturbundes der DDR. Gabriele Stötzer Die Künstlerin und Schriftstellerin Gabriele Stötzer wurde in Emleben bei Gotha geboren. Gerhard Weber in Berlin Kreuzberg geboren, verbrachte Gerhard Weber, nach dem frühen Kriegstod des Vaters, seine Kindheit in Altenburg. Sewcz erhielt mehrere Preise und Stipendien, darunter der Hannah-Höch-Förderpreis und das Villa Massimo-Stipendium der Deutschen Akademie Rom. Seit arbeitet sie auch gemeinsam mit Werner Mahler an Projekten. Harald Hirsch Geboren in Köthen, machte Harald Hirsch einen Abschluss als Diplom-Chemiker an der Technischen Hochschule Merseburg. Obwohl, vielleich kann man das Buch ja an die wirklich Bedürftigen in Hintertupfing verschenken. Hausmann stellt klar: "Das waren keine Bullen, sondern Zwangseingezogene. Ein Musikstudium für Klavier und Gitarre brach er ab und studierte stattdessen —82 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Im Anschluss gab es einen Schlag Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. Home Berlin Vergnügen in der DDR: So amüsierte sich Ost-Berlin in den Achtzigern. Mai in Berlin ausgenommen. Weiterhin lebt und arbeitet er in Leipzig.