Beispielhaft soll Schweden sein, ein Land, in dem Freier seit Ende der 90er-Jahre bestraft werden, Prostituierte jedoch nicht. Auch die organisierte Kriminalität hat nicht ab- sondern zugenommen. Dennoch hat man sich im vergangenen Herbst in Frankreich gesetzlich auf das "Sexkaufverbot" geeinigt. Welchen Sinn hat es, den "Sexkauf" 1 1 Gründer Rumänische Prostituierte verbieten und wie denken eigentlich die Betroffenen selbst darüber? Europa ist ein Mosaik, was den gesetzlichen Umgang mit dem "ältesten Gewerbe der Welt" angeht. Die rechtliche Stellung der Prostitution variiert von strafrechtlicher Verfolgung bis hin zu voller Legalität. Dazwischen gibt es alle möglichen Abstufungen: Manchmal ist die Prostitution an sich legal, aber Bordelle sind illegal. In manchen Ländern - so in Schweden, Island, Norwegen und seit letztem Jahr auch in Frankreich - werden nur die Freier strafrechtlich verfolgt, nicht aber die Prostituierten. In anderen Ländern werden nur die Prostituierten verfolgt, nicht aber die Freier. Zwei gegenläufige Tendenzen zeichnen sich derzeit in Europa ab: Mit dem sogenannten "Sexkaufverbot" folgen einige Staaten dem Abolitionsprinzip mit dem langfristigen Ziel der Abschaffung der Prostitution, dazu zählen Schweden und Frankreich. Dem Entkriminalisierungsprinzip folgen andere Länder: Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Niederlande. Wie sieht die Situation in Deutschland genau aus? Unter Rot-Grün trat am 1. Januar das sogenannte Prostitutionsgesetz in Kraft, das Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Prostituierten - kurz: ProstG. Es hatte zum Ziel, die rechtliche und soziale Situation von Sexarbeitern zu verbessern und die Kriminalitätsrate in Bezug auf Menschenhandel und Zwangsprostitution zu verringern. Das Strafgesetzbuch wurde geändert: Die Schaffung eines "der Prostitution dienlichen Umfeldes" wird nicht mehr als Zuhälterei bestraft. Das bedeutet, dass 1 1 Gründer Rumänische Prostituierte der selbstständigen Tätigkeit als Sexarbeiter nun auch das Betreiben von Bordellen erlaubt ist. Prostituierte sollen Arbeitsverträge bekommen und haben das Recht, sich krankenversichern zu lassen und in die gesetzliche Sozialversicherung aufgenommen zu werden. Auch Löhne sollen einklagbar sein. Das Gesetz wurde seitdem scharf kritisiert: Gegner meinen, dass das Gesetz den Betroffenen schadet, weil die Vorteile nicht in Anspruch genommen und stattdessen Menschenhandel und Ausbeutung gefördert werden. Befürworterinnen, darunter zahlreiche Prostituierte, halten das Gesetz grundsätzlich für richtig, aber unzureichend umgesetzt. Nach Angaben eines Berichts der Internationalen Arbeitsorganisation ILO aus dem Jahr werden in Europa jedes Jahr rund Genaue Zahlen zu ermitteln, ist jedoch schwierig, da jedes Land unterschiedliche Kriterien anlegt, was als "Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung" eingestuft wird. In jedem Fall verbirgt sich hinter solchen Zahlen unglaublich viel individuelles Leid. Der organisierte Menschenhandel entbrannte in Europa nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und ganz besonders nach dem Beginn des jugoslawischen Bürgerkriegs. Zudem steht das Thema viel zu selten im Blickpunkt der medialen Öffentlichkeit. Da die Opfer keine Stimme und keine Lobby haben, können sie wenig auf sich aufmerksam machen. Wirklich Empathie für die Opfer entwickelt man meist erst, wenn es einmal eine Überschneidung der eigenen Welt mit dieser vermeintlich so fernen, anderen Welt gegeben hat. In meinem Leben gab es einmal solch eine Überschneidung: Ich habe als Studentin in Berlin-Neukölln gelebt. Eines Morgens ging ich um halb zehn aus dem Haus, wollte die U-Bahn nach Dahlem zur Freien Universität nehmen, als ich Augenzeugin einer üblen Szene wurde: Ich sah, wie zwei in schwarze Lederjacken gekleidete kräftige Männer den Kofferraum eines Autos öffneten. Sie zerrten eine junge Frau, eher noch ein Mädchen, sehr dünn und mit langen schwarzen Haaren, aus dem Kofferraum. Das Mädchen schien ohnmächtig zu sein oder wieder zu werden, es sackte sofort in sich zusammen. Es trug hohe Schuhe, schwarze Nylonstrumpfhosen. Die Männer packten das Mädchen unter den Schultern und schleiften es brutal in ein Bordell, das bei mir an der Ecke lag. 1 1 Gründer Rumänische Prostituierte Liberalisierung als Freibrief für Menschenhändler? Christian Pfeiffer, der bekannte Kriminologe und frühere niedersächsische Justizminister für die SPD, meint, das Liberalisierungsgesetz von hätte die Situation nur verschlimmert.
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Prostitution - Jedes Verbot ist ein heimliches Gebot Die Veränderungen im Prostitutionsgewerbe durch die EU-Osterweiterung erfordern auch in den neuen Ländern die Einrichtung von spezifischen Angeboten für. Mit dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG), das in Kraft trat, hat sich Deutschland für die Beibehaltung der Legalität der Prostitution. Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln | Nein zum Nordischen ModellInwieweit die Wohnungsprostitution, die mit dem ProstSchG und der fortschreitenden Digitalisierung zugenommen zu haben scheint, dort bereits vollumfänglich erfasst ist, geht aus den vorliegenden Zahlen nicht hervor. Politik Auch die organisierte Kriminalität hat nicht ab-, sondern zugenommen. Menschenhandel Das Prostitutionsgesetz von und das ProstSchG aus dem Jahr richten sich an selbstbestimmt arbeitende Prostituierte. In diesem Zusammenhang verweist das BKA auf das Prostituiertenschutzgesetz, das zu einem Rückgang der Verfahren geführt haben könnte.
Europaweite Ermittlungsteams
Für manche sind Prostituierte autonome Frauen, die sich frei entscheiden, sexuelle. Mit dem Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG), das in Kraft trat, hat sich Deutschland für die Beibehaltung der Legalität der Prostitution. Die Veränderungen im Prostitutionsgewerbe durch die EU-Osterweiterung erfordern auch in den neuen Ländern die Einrichtung von spezifischen Angeboten für. Hiermit legt die wissenschaftliche Begleitung des Bundesmodellprojekts „Unterstützung des. Ausstiegs aus der Prostitution“ ihren Abschlussbericht vor. Die Vorstellungen darüber, was denn Prostitution sei, gehen ausein- ander.Die Autorinnen schreiben überdies:. Jetzt reden die ExpertInnen" veröffentlicht und darin anhand von Porträts verschiedener Sexarbeiter, auch männlicher, einen differenzierenden Blick auf die Prostitution erlaubt. Afrikas Sexarbeiterinnen leiden Die Lage für Afrikas Sexarbeiterinnen ist oft gefährlich. Laut einer Sofres-Umfrage vom Mai halten 52 Prozent der Französinnen und Franzosen Prostitution für eine unabänderliche Gegebenheit. So reduziert auf die Perspektive der Frau als Opfer, werden Frauen, die von sich behaupten, freiwillig in der Prostitution zur arbeiten, aus dem Diskurs ausgegrenzt oder marginalisiert. Jetzt dürfen sie wieder anschaffen. Die albanischen Zuhälterringe operieren häufig von Belgien aus, insbesondere von Brüssel, wo sie mit Kurden und Türken um die Kontrolle der Bordelle von Antwerpen konkurrieren, in denen osteuropäische Prostituierte tätig sind. Auch wurde die Nase gerümpft über den Anspruch des "Missy Magazine", "Popkultur, Politik und Style mit einer feministischen Haltung zu verbinden", so als würde das Wort "Pop" jemand von vornherein intellektuell disqualifizieren. Dafür sprechen ebenfalls die oben aufgeführten Zahlen des BKA, das bereits nach der Einführung des ProstSchG eine Verlagerung des illegalen Prostitutionsgeschehens in Privatwohnungen konstatiert. August 10 Bilder. Einer verglich den Kauf von Sex mit Verkehrssünden: Es sei auch verboten, zu schnell Auto zu fahren - man kann dabei erwischt werden oder Glück haben -, wert sei es das allemal. Juni So erging es auch der jährigen moldawischen Studentin Nicoleta, die von einem serbischen Zuhälter geschlagen und vergewaltigt und dann in Belgrad weiterversteigert wurde. Das Kastensystem verstärkt die Not. Auf dieses Freiheitsverständnis beruft sich der Protest prominenter Franzosen, die in einem Manifest der Dreckskerle das Recht auf käuflichen Sex in Frankreich fordern. Bundeskriminalamt: Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung [5] Vgl. Das Aufbegehren der Sexarbeiterinnen Seit fünf Jahren soll ein französisches Gesetz Sexarbeiterinnen schützen. Ein dritter Aspekt, der hier erwähnt werden soll und der gegen die Einführung des Nordischen Modells spricht, ergibt sich aus der praktischen Arbeit mit Prostituierten. In diesem Zusammenhang verweist das BKA auf das Prostituiertenschutzgesetz, das zu einem Rückgang der Verfahren geführt haben könnte. In Schweden steht Sexkauf unter Strafe — ein Vorbild? Zu diesen zählen beispielsweise Italien, Deutschland und Frankreich. Hat die Autorin Thea Dorn recht, wenn sie meint, dass Prostitution niemals ein Beruf wie jeder andere sein könne? Mai Als Braut nach China verkauft In Pakistan locken Chinesen junge Frauen in eine Scheinehe und zwingen sie in China zur Prostitution. Eine Aufenthaltserlaubnis, wie sie durch die italienischen Behörden ausgestellt wird, ermöglicht es den Frauen, staatliche Sozialleistungen zu beziehen, zu studieren oder zu arbeiten.