Nach dem ersten Mal, als ich Sex mit einem Freier hatte, schaute ich lange in den Spiegel. Ich dachte: Etwas müsste jetzt doch anders sein. Mein Gesichtsausdruck vielleicht oder etwas in meinem Blick. Aber alles war wie immer. Mein erster Kunde war sehr unauffällig gewesen. Der Sex war okay. Dass dieser Sex Arbeit war, auch. Ich bin nicht zur Prostitution gekommenweil ich das Gefühl hatte, keine andere Wahl zu haben. Ich war 19, Studentin und brauchte einen Nebenjob. Ich dachte an Büroarbeit oder Kellnern, ging dann aber aus Neugier zu einem Informationsfrühstück der Prostituiertenorganisation Hydra. Eine der Prostituierten sagte zu mir: "Stell dir ein volles S-Bahn-Abteil vor. Denk an die Körper und die Gesichter der Männer. Könntest du dir vorstellen, mit jedem zweiten von ihnen Sex zu haben? Keine Frage: Prostitution ist harte Arbeit, die einem Bieten Nutten Freiwillig Alles An und körperlich extrem viel abverlangt und die für die wenigsten Bieten Nutten Freiwillig Alles An infrage kommt. Aber im Verhältnis zu den anderen Optionen, die ich als Jährige hatte, war es für mich das Befreiendste, was ich tun konnte. Zumindest erschien es mir befreiender als eine Einser-Karriere an meiner männerdominierten Philosophie-Fakultät, wo ich nach den Regeln alter Herren spielen musste. Im Puff habe ich meine eigenen Regeln gemacht. Ich habe bestimmt, was ein Kunde darf und was nicht. Ich habe festgelegt wann, wie lange und mit wem ich arbeite. Und mit wem eben nicht. Ich hatte das Glück, in einem sehr guten Puff aufgenommen worden zu sein, der von einer Frau betrieben wurde. Dort gab es keine Hierarchien. Niemand konnte mir Weisungen geben und die "Hausdamen", die für alles Organisatorische zuständig waren, haben streng darauf geachtet, dass sich Männer an Regeln halten. Von solchen Arbeitsbedingungen können viele Sexarbeiterinnen nur träumen. Es ist fast unmöglich, zuverlässige Zahlen zu diesem Thema zu bekommen. Schätzungen gehen davon aus, dass es hierzulande zwischen Wer über seinen Beruf schweigen muss, hat es schwerer, sich zu organisieren und für seine Rechte zu kämpfen — und Gewalt, Vergewaltigungen und Ausbeutung anzuzeigen, wenn sie einem widerfahren. Auch mir wäre eine Gesellschaft lieber, die keine Prostitution bräuchte. Aber das Gedankenspiel, das ich beim Informationsfrühstück von Hydra durchspielen sollte — jeder zweite Mann im vollen S-Bahn-Abteil —, ist nicht so weit von der Realität entfernt. Etwa die Hälfte der Männer in Deutschland geht mindestens einmal im Monat in den Puff, 88 Prozent der Männer waren mindestens einmal in ihrem Leben dort. Das fand eine Umfrage der Frauenzeitschrift Brigitte heraus. Das Statistische Bundesamt schätzt, dass in Deutschland jährlich 14,6 Milliarden Euro mit Prostitution umgesetzt werden. Prostitution, solange sie freiwillig passiert, ist ein Job. Nicht mehr und nicht weniger. Man stellt seinen Körper, seine Zeit und seine Aufmerksamkeit zur Verfügung und bekommt dafür Geld. Zu behaupten, dass Sexarbeiterinnen "ihren Körper verkaufen", finde ich Quatsch — sie haben ihren Körper nach dem Arbeitstag ja noch. Zumindest verkaufen sie ihren Körper nicht weniger als alle, die ihren Körper und Kopf für die Dauer der Arbeitswoche oder des Auftrags an ihren Arbeitgeber verleihen. Dass man Prostitution oft als etwas Schmutziges behandelt, worüber man bestenfalls hinter vorgehaltener Hand spricht, zeigt nicht nur, wie verklemmt unsere Gesellschaft im Umgang mit Sex noch ist. Es zeigt auch unsere Doppelmoral.
Auszeichnungen
Wie freiwillig ist Prostitution wirklich? - Hope for the Future Was denkt. Zehn Jahre hat Huschke Mau als Prostituierte gearbeitet. Freiwillig, wie sie damals glaubte. Heute engagiert sie sich für ein Sexkaufverbot. Und dann auch aussteigen und "normal" weiterleben. Es gibt sooo viele Frauen die das komplett freiwillig und selbstbestimmt machen. Ex-Prostituierte erzählt: "Es gibt keine freiwillige Prostitution" | sextreffen-sexkontakte-huren.onlineDie können meist kein Deutsch, haben Männer im Hintergrund, die in Spielhallen rumhängen und warten, bis die Frau Feierabend hat. Sexarbeit unter Corona-Bedingungen. Es ist fast unmöglich, zuverlässige Zahlen zu diesem Thema zu bekommen. Und dann entsteht eine solche Hörigkeit, dass sie gar keinen eigenen Willen mehr haben und auch gar nicht mehr gehen können. Das sehe ich anders.
7 Antworten
Heute engagiert sie sich für ein Sexkaufverbot. Ilan Stephani erzählt, wie sie zu diesem Job kam. Es gibt sooo viele Frauen die das komplett freiwillig und selbstbestimmt machen. Und dann auch aussteigen und "normal" weiterleben. Prostitution, solange sie freiwillig passiert, ist ein Job. Nicht mehr und nicht weniger. Zehn Jahre hat Huschke Mau als Prostituierte gearbeitet. Im Interview spricht sie über die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Prostitution, die Schwierigkeiten, mit denen die Polizei. Freiwillig, wie sie damals glaubte. Was denkt.Zurheide: Was hat das eigentlich für die eigene Familie von Katarina in dem Fall bedeutet? Mit sexueller Freiheit hat Prostitution in diesem Bereich also kaum etwas zu tun! Schmid: Absolut! Ein Teil würde wahrscheinlich abwandern in die Schweiz, Österreich oder Holland, aber die meisten würden wohl hierbleiben. Wie viele Personen genau in der Prostitution sind, ist unklar. Die sich prostituierenden Frauen müssen dabei Ekel und Abneigung unterdrücken ebd. Katharina war 14 Jahre in den Fängen eines sogenannten Loverboys, eines fast 30 Jahre älteren Mannes - eine Beziehung, rekonstruiert im soeben erschienenen Buch "Schneewittchen und der böse König". Wie freiwillig geht ihr denn täglich an eure Arbeit? Auch mir wäre eine Gesellschaft lieber, die keine Prostitution bräuchte. Denk an die Körper und die Gesichter der Männer. Männliche Prostitutionsgegner beneiden womöglich andere Männer um deren Möglichkeit Sexdienstleistungen zu nutzen. Er hat sie quasi abgerichtet, wie er früher vielleicht seine Pferde dressiert hat, und Katharina hat Tagebuch geführt, hat auch Listen geführt und kann deshalb sehr gut nachweisen, dass sie in diesen elf Jahren etwa Prostitution- Berlin auf dem Strich Allein in Berlin bieten schätzungsweise 8. Für ihn beginnt sie den Ausstieg. Aber ich will, dass Leute nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen begreifen, was es bedeutet, sich prostituieren zu müssen. Stuttgart: W. Dafür verkaufen sie ihren Körper — wieder und wieder. Im Puff habe ich meine eigenen Regeln gemacht. Was sie mag: Tiere, Zeit in der Natur und Bücher. Meistens waren die Zuhälter oder Bordellbetreiber auch schon da und haben ihnen einen Besuch abgestattet. Werden die Inhalte angezeigt, werden personenbezogene Daten an den jeweiligen Anbieter übertragen, ggf. Für sie sind es Fragen aus einer anderen Welt: "In der Prostitution ist man nur mit Überleben beschäftigt. Meine Tochter ist 26, ich achte darauf, dass die Frauen mindestens 27 sind. Registrieren und weiterlesen. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. War auch irgendwie klar, denn wer arbeitet verdient Geld. Experte Von gutefrage auf Grund seines Wissens auf einem Fachgebiet ausgezeichneter Nutzer.